Tierleid beenden 4 Tipps


Tierleid sieht man nicht. Wenn Leid nicht hinter Mauern erzeugt würde sondern gut sichtbar für aller Augen, wäre es nicht so leicht, Tiere zu produktifizieren. Vegan bewegt und verändert im Internetzeitalter natürlich den Markt. Wo vor wenigen Jahren erst der Hype um Fairtraide, Bio oder gar um den Bauernladen, der beworben wurde mit „Fahr nicht fort, kauf im Ort“ zeigte, dass das Fordern nach kunstdüngerfreiem oder fair erzeugten Produkten durchaus Zielführend war, wird der Erfolg der veganen Bewegung auch seine Reichweite zeigen.

Es ist erst wenige Jahre her, als das Wort VEGAN in vielen Köpfen ein großes Fragezeichen hervorrief. Die wenigsten Wirte wussten sich mit diesem Wort etwas anzufangen. Betriebe gab es zwar, die vegane Nahrungsmittel herstellten, doch diese ließen sich alleine in Österreich an zwei Händen abzählen.

In der Zwischenzeit sind Betriebe nun so weit, dass sie auf den Vegan-Zug aufspringen wollen – einigen gelingt es, einigen gelingt es nicht. Der Konsument ist nach wie vor jener, den es weiter als Zielgruppe zu erhalten gilt. Wechselt der Konsument die Seiten und springt vom Karnismus rüber zum Veganismus, ist dieser Konsument für den Fleisch- oder Wurstwaren erzeugenden Betrieb verloren, wenn der Betrieb es nicht schafft, seinen Finanzier weiter bei Laune zu halten.

Viele Konsumenten sind im Allgemeinen nicht sehr bewandert auf dem Gebiet der gründlichen Recherche, was kein Wunder ist. Immerhin arbeitet die Marketingmaschinerie wie ein sinnesbetäubender Lunapark wo der Konsument überrollt wird von Sinneseindrücken um anschließend sich dem zu frönen, was von ihm gefordert wird. So verhält es sich auch in der Werbung. Verpackungen werden mit Bezeichnungen versehen, die ein wohlig warmes Gefühl ums Gemüt des Konsumenten schaffen. Wenn auf der Verpackung eine Tante, ein Onkel oder gar ein illustriertes Tier abgebildet wird, kauft der Konsument ja nicht von einem Marketingstrategen sondern er kauft seinen Onkel, seine Tante oder sein Comic-Haustier frei und trägt es nachhause. Auch wird liebend gerne die Liebe vom Land oder die Mühle auf der Kuppel beworben, die dem Konsument ein „wie zuhause“ Gefühl vortäuschen sollen. Wieso also sollte sich der Konsument für die Strategien der Marketingabteilung profitorientierter Unternehmen interessieren wenn sich Onkel, Tante, Haustier, Freiheitsgefühl und Heimeligkeit gegen geringes Geld kaufen kann?

So kommt es unwillkürlich dazu, dass der Konsument – obwohl bereits Veganer – die bereits erwähnten Fleisch- u. Wurstwaren produzierende Betriebe weiterhin darin bestärkt Tierleid weiter für betrieblichen Profit zu fördern in dem der Konsument das Vegan-Produkt, das eigentlich eine Produktpallettenerweiterung des konventionell produzierenden Betriebes darstellt, erwirbt.

Dies bedeutet im Klartext:
Tier verarbeitende Betriebe produzieren neben ihren Produkten mit Inhaltsstoffe tierischer Herkunft ein paar vegane Varianten her. Der Konsument entdeckt womöglich das Herstellerlogo auf der Verpackung, jedoch erfreut er sich mehr darüber, dass der Betrieb, der ihn jahrelang mit Tierteilprodukten versorgt hat, nun auch mit veganen Nahrungsmitteln versorgt. Darin sieht dieser Mensch kein Problem und noch weniger versteht er, weshalb das ein Problem sein soll, wenn er „ja sowieso“ nun die veganen Produkte des Tierteile verarbeitenden Betriebes erwirbt.

Da wären wir also beim delikaten Unterschied zwischen Veganern. Die einen Veganer kümmert es nicht ob durch ihre Kaufentscheidung weiterhin Tiere produktifiziert  werden. Sie freuen sich unbehelligt über das vegane Produkt. Ob der Betrieb, der nun „auch“ eine vegane Wurst anbietet weiterhin tausende abgeschlachtete Tierkörper verarbeitet um sie als Nahrungsmittel zu deklarieren ist ihm – wie gesagt – gänzlich egal, Hauptsache das Produkt schmeckt und die Auswahl in der Vegan-Abteilung im Supermarkt ist riesig. Diese Sorte von Veganern sind beinahe so sinnvoll wie Vegetarier.

Und dann gäbe es noch die andere Fraktion der Veganer. Jene, die das Fördern von Tierleid meiden. Das sind dann genau jene Menschen, die Recherchearbeit betreiben. Sie informieren sich. Sie lernen. Sie bilden sich weiter. Sie treffen Entscheidungen. Diese Zielgruppe ist sagenhaft hartnäckig und lässt sich nicht so leicht mit poppigen Werbebotschaften, die den Zeitgeist treffen, einbalsamieren. Sie tauschen ihr Geld gegen Produkte, für die sie sich mit Bedacht entschieden haben. Dieser Zielgruppe kann man die Sparsamkeit jedenfalls nicht vorwerfen. Im Gegenteil. Sie gibt Geld aus, davon nicht wenig, für Produkte von Betrieben, die kein Tierleid fördern. Und genau solche Menschen sind es, die den zukünftigen Markt wie auch die Abschaffung von Tierausbeute beeinflussen können.  

Tierleid lässt sich schneller beheben, wenn mehr Käufer ihre Instrumentalisierung erkennen würden. Jeder kann Teil der veganen Bewegung sein. Jeder hat es selber in der Hand ob er weiterhin Leid und Elend fördert. Hier einige Beispiele, wie man sich gegen Tierleid ausspricht:

 

  1. Kassazettel = Stimmzettel
    Der wichtigste Punkt ist, dass der eigene Einkaufsbon immer einen Stimmzettel für oder gegen Produkte darstellt. Nahrungsmittelmärkte analysieren natürlich die Kaufambitionen der Kunden. Alles basiert auf Angebot und Nachfrage.
  1. Offene Kommunikation
    Wenn Nichtraucher über Raucher einher brechen wie eine Gewitterwolke übers Land, dann dürfen Veganer diese Kadaver-Esser genauso behandeln wie die Raucher von Nichtrauchern behandelt werden (sie werden dominiert – und das ist offensichtlich!! Nein, wir fragen uns jetzt nicht, wieso Alkohol nicht verteufelt wird.).
  1. Saubere Betriebe fördern
    Wer nur Produkte von Betrieben erwirbt, die sauber produzieren ohne Tier- od. Umweltschäden hervorzurufen, setzt ein klares Statement durch sein Kaufverhalten.
  1. Web-Präsenz
    Über Facebook und weitere soziale Medienseiten wie auch über eigene Blog- oder Webseiten erreicht man auch Menschen. Je mehr Menschen das Wissen um den vernünftigen Umgang mit Tier und Natur erhalten, desto schneller wird sich diese Wissen in vielen Köpfen einnisten.

Jährlich steigt die Zahl jener Menschen, die sich für den veganen Weg entschieden haben.
Je mehr wir werden, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Zukunft weniger auf Ausbeuterei, Unterdrückung und Zerstörung ausgelegt wäre – also ganz anders als heute, denn wenn alle so weiter machen, wie bisher, bleibt es Fakt, dass der Planet Erde den Menschen genau so dringend braucht wie der Mensch die Pocken.

Grundrisse.net stellt Informationen zum Thema Hype und Veganismus zur Verfügung.
 


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