Sexismus passiert wenn Man(n) …


Sexismus ist nach wie vor alltäglich und tritt in allen Gesellschaftsschichten auf. Dem Sexismus bietet besonders ein autoritär-konservatives, hierarchisches Familien- und Gesellschaftsbild fruchtbaren Nährboden. Anhänger der Diskriminierung beziehen sich auf Traditionen, auf Werte, fordern Beziehungsmonogamie und predigen ein Wertesystem das sie selber nicht zu bieten bereit sind – sie tragen also selten ihren eigenen Stereotypien genüge. Sie berufen sich darauf, dass sie Männer sind und so hin per se „richtiger“ sind. Männer haben keine Probleme mit ihrer männlichen Kleidung, mit ihrem homophob männlichem Gehabe, mit ihrem sexistisch- und denunzierendem Verhalten Frauen gegenüber. Wie denn auch? Wer von sich selber meint „richtig“ zu sein, der kann nicht „nicht richtig“ sein.

Sexismus gegen Frauen würde nicht funktionieren, wenn niemand davon profitieren würde.

Die Rolle der Frau in der Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant verändert. Dieses Tempo überfordert viele Männer. Vor kaum einer bestenfalls zwei Generationen war die Selbstbestimmtheit der Frau nur den Wohlbetuchten (wenn überhaupt) vorbehalten. Das weibliche Gesinde durfte sich glücklich schätzen, wenn der Macher ihrer Kinder sich überhaupt – um es antiquierter zu formulieren – um Weib und Bälger kümmerte. Von der Normalität der häuslichen Gewalt der damaligen Zeit erst gar nicht zu reden. Bis zur letzten großen Kriegszeit waren Frauen nichts weiter als Dienerinnen und Gebärmaschinen, bis die Kriegsspielerei vielen Ländern ihre Männer und Söhne kostete. Als Not am Manne war durften Frauen plötzlich fast jeder Arbeit nachgehen – also nicht nur Schneiderin oder Prostituierte sein. „Durften“ ist schier falsch, „sie mussten“ und es dauerte nicht lange, wurde ihnen auch erlaubt wählen zu dürfen.

Heute können Frauen alles sein und alles machen

Von der Dachdeckerin bis zur Astronautin gibt es heute fast keinen Berufszweig mehr, der keine Frauen vorzuweisen hat. In Hochschulen sind Frauen ebenso keine Raritäten mehr – sie müssen sich nicht mehr in geringer Stückzahl verkleidet als Männer in Unterrichte einschleichen. Auch gibt es fast keine Sportart, die Frauen meiden würden oder nicht ausüben könnten. Früher waren Frauen den Männern mehr schlecht als recht. Die Zukunft wird sich noch zu Gunsten der Frauen wenden, denn die zukünftige Überflüssigkeit von Männern fördern gegenwärtig natürlich die Männer selber indem sie (nach wie vor) freiwillig und scharenweise zur Samenbank laufen obwohl sie selber keine Kinder gebären können – sehr sozial von ihnen. Eine Männerdomäne wie man sie aus früheren Zeiten kannte gibt es heute nicht mehr. Jeder Beruf wurde heute von den Frauen erobert, da bleibt dem Mann als letzte Bastion nur noch das Praktizieren vom Sexismus damit man sich als Adam, von dessen Rippe angeblich Eva stammt, sich nicht allzu schlecht, gar unnötig fühlt.

Sexismus, ein guter Köder für Populismus

„Wie kann es sein, dass ein Mann, der Abtreibungen unter Strafe stellen will oder in der Öffentlichkeit erklärt, man könne Frauen ohne weiteres zwischen die Beine greifen, trotzdem von 53 Prozent aller weißen Frauen in den USA zum Präsidenten gewählt wird?“

So lautete eine Frage des WDR-Radiosenders.

Populismus funktioniert hinsichtlich Meinungsmanipulation des Mainstreams wunderbar und dazu nutzt der Populismus die Werkzeuge der sexistischen Stereotypen. Auf Sozialmedia-Seiten erreicht populistischer Content mit sexistischem Aufbau weit mehr User, als Seiten die Jugendliche über Verhütung aufklären und wird auch noch vom größten Teil der Zielgruppe heiter weiter geteilt. Die Inhalte sind stets gleich. Es geht immer um …

… die Ausländer, die „unsere“ Frauen begrapschen. Inländer würden ja nie grapschen (noch weniger zwischen die Beine greifen).
… die Asylanten, die „unsere“ Frauen vergewaltigen. Kampusch oder Fritzl sind ja nur mediale Erfindungen.
knappe Kleidung – kein Wunder, dass sie vergewaltigt wurde.
hochgeschlossene Kleidung od. Kopftuch – das ist zu wenig Nacktheit für die Gesellschaft.
Sexualität. Bei Männer ein Kavaliersdelikt, bei Frauen ein absolutes No-Go.

Die Bezeichnung „unsere Frauen“ suggeriert bereits, dass es sich bei der Frau um etwas Besitzbares handelt, um Ware, um ein Etwas und nicht um einen Jemand.

Und da wären wir nun, bei der geballten Einfältigkeit von Menschen und erkennen die wahren Opfer – jene, die Feindbilder brauchen um sich selber Wert und Wichtigkeit zu verleihen, damit ihr eigenes Elend erträglicher wird.


Ebenso lesenswert: „Hände weg von unseren Frauen!“ , Belinda Zangerl schreibt über rassistischen „Feminismus“, Islamophobie und häusliche Gewalt.


Zusammenfassung des Artikels
Sexismus gegen Frauen - wie er entsteht und passiert
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Sexismus gegen Frauen - wie er entsteht und passiert
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