Milch v.s. Milch
„… du sollst keine andere Milch haben neben mir!“
Das Material mit den Streitigkeiten um das Wort ‚Milch‘ könnte unzählige Bände füllen. Die kapitalertragsorientierten Beansprucher der Bezeichnung ‚Milch‘ argumentieren auf emotionaler Ebene, erreichen damit die Anhänger der „Milch ist gesundes Kulturgut“ Marketingstrategie und haben mit dieser eigennützigen Vorgehensweise natürlich eine immense Reichweite. Einfacher gesagt: Die Arien um die gesunde Milch trifft nach wie vor auf große Akzeptanz. Die Zielgruppe, die der Aussage „Milch ist gesund“ Glauben schenkt stellt sich als guter Unterstützer der „Kapital-/Ertragsorientierten Unternehmen“ dar, die mit der Ellenbogentechnik vorgehen und am liebsten eine Alleinstellung in den Regalen genießen würden. An der gesunden Wirkung der opaken Flüssigkeit wird wohl niemand rütteln. Immerhin trinken Babys gerne Muttermilch – Mamas Milch schmeckt dem Baby eben instinktiv am besten.
Eutersekretion klingt grauslich
Eutersekretion wird von zur Milcherzeugung gehaltenen Tierarten durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnen. Oder lautete die Erklärung doch anders? Auf der Seite des deutschen Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz befindet sich das Margarine- und Milchgesetz, das Licht in’s Dunkel bringen soll durch eine klare Begriffsbezeichnung.
§ 2 Begriffsbestimmungen, 1/1.: das durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnene Erzeugnis der normalen Eutersekretion von zur Milcherzeugung gehaltenen Tierarten. Zur gesamten Begriffserklärung: http://www.gesetze-im-internet.de/milchmargg/BJNR014710990.html
Durch die EU-weit geltende Bezeichnungsschutzverordnung soll die Bezeichnung „MILCH“ tierischen Produkten vorbehalten sein. Dadurch es explizit verboten ist Sojamilch, Reismilch, Hafermilch, Mandelmilch, Haselnussmilch, … beim Namen zu nennen. Flüssigkeit, die also nicht von einem Lebewesen kommt, genauer von einem geschwängerten Tier, das wohl für landwirtschaftliche Proftizwecke wohl auch gekalbt hat, in Form von Eutersekret kommt, dieses Tier dann in lebenslanger Haft wegen ihrer Muttermilch ausgebeutet wird, Milch zu nennen ist also verboten.
Milchgesetz: Zum menschlichen Verzehr bestimmt.
Genauer betrachtet nennt jeder normale Mensch die pflanzliche Form von Flüssigkeit, sofern diese Flüssigkeit einen opaken Farbton hat, einfach MILCH. Der Duden sagt dazu: >>a) aus dem Euter von Kühen, b) in den Milchdrüsen von Frauen, 3) milchiger Saft bestimmter Pflanzen.<< Sohin liegt nahe, dass die dem Menschen bekannte und eingenommene Form dieser opaken Flüssigkeit zum menschlichen Verzehr bestimmt ist oder bestimmt sein kann. Dies wiederum nicht nur ausschließlich die Kuhmilch betreffen kann.
Klügere Bezeichnungen zum Wohle des Konsumenten
Wieso wird eigentlich so ’ne Extrawurst gemacht um die Kuchmilch? Und wieso darf somit bei der Kuhmilch einfach die Kuh aus der Bezeichnung weggelassen werden?
Liebe Leserinnen und Leser, sind wir Konsumenten denn wirklich so dumm oder werden wir nur als dumm kategorisiert von gewissen Organisationen, denen wir lieb und heilig sind so lange wir ihnen monetäre Zuwendung schenken durch den Erwerb deren Produkte?
Wo genau soll denn der Vorteil für uns Konsumenten liegen, wenn auf der Kuhmilchpackung nur Milch drauf steht? Bei jeder anderen opaken Flüssigkeit funktioniert es ja auch, dass die Flüssigkeit keine ‚Sonderbehandlung‘ mit fadenscheinigem Vorwand braucht. Hier einige Beispiele:
Buttermilch, Dickmilch, H-Milch, Heumilch, Kondensmilch, Magermilch, Sauermilch, Trockenmilch, Milchpulver; Muttermilch, Pferdemilch, Rohmilch, Schafsmilch, Ziegenmilch; Alpenmilch, Bananenmilch, Erdbeermilch, Kakaomilch; Kamelmilch, Mäusemilch, Kautschukmilch, Löwenzahnmilch, Pflanzenmilch; Fischmilch, Heringsmilch; (Bei einigen Milch-Bezeichnungen sollen sich anderen streiten ob die Bezeichnung ‚Milch‘ korrekt ist.)
Milch – der pure Horror?
Wir – die Konsumenten – kaufen Produkte. Wir zahlen für Produkte. Wir schenken Marketingstrategien Glauben und zahlen natürlich auch über den Produktpreis die Marketingaktivität. Wir, das sind wir Konsumenten, wir wollen jedoch nicht, dass man uns als Vorwand verwendet um Herstellerbetriebe von Pflanzenmilch mit Begriffsdefinitionen zu dominieren oder denen gar den Zugang zum (angeblich freien) Markt zu erschweren!
Für viele Konsumenten fühlt sich die dominante Haltung mancher Profiteure absolut gruselig an. Besonders dann, wenn man bemerkt, dass solche Profiteure keinen Pfennig auf das Wohl des Konsumenten legen und jede Studie ins Lächerliche ziehen um weiterhin ihren Mammon zu scheffeln. Diese Aktion führt über kurz oder lang zu einer Reaktion.
Inzwischen wenden sich viele Konsumenten – das sind die, die Geld gegen Ware tauschen – von der konventionellen ‚MILCH‘ ab und greifen mit größter Freude zu ‚DRINKS‘. Ehrlich gesagt klingt ‚Drink‘ ja auch viel schicker – das hat doch was von James Bond – „gerührt und nicht geschüttelter Drink“, von Schönheit, Gesundheit und von Lifestyle. Und auch von Männern mit Eight-Pack, Stil, Charme und Humor wie Woody Harrelson, Joaquin Phoenix, Russell Brand, Idris Elba und Frauen wie Natalie Portman, Anne Hathaway, Serena Williams, Betty White u.n.v. … auf das sind wohl nicht so viele unverträglich. 😉