Benehmen & Etikette im Fitnesscenter
Wenn Etikette oder richtiges Benehmen in einem Fitnesscenter gefordert ist, sollte man den Ansprüchen gerecht werden bevor es Beschwerden durch zahlende Mitglieder hagelt. Im Falle von Beschwerden, hängt das weitere Wohlbefinden der zahlenden Kundschaft von der Auffassungsgabe des Betreibers ab. Hier einige Beschwerdegründe oder sagen wir lieber, einige Punkte, die Fitnesscenterbesucher unbedingt meiden sollten.
Benehmen & Etikette im Fitnesscenter | 1o Tipps
1. Lärmbelästigung
Lautes Brüllen während des Trainings vertreibt die zahlende Kundschaft des Studiobetreibers. Viele Fitnessstudios liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu anderen Firmen gar Privathaushälter. Um die Nachbarschaft nicht unnötig zur Weißglut zu treiben, sollte man die Lautstärke der Musik im Fitnesscenter auf ein für alle erträgliches Level schalten. Ebenso sollte man nicht mit den Gewichten werfen. Wer also seine Trainingseinheit absolviert hat, der sollte die verwendeten Gewichte möglichst leise an die dafür vorgesehen Plätze zurück legen. Auf keinen Fall Gewichte nach den Übungen fallen lassen! Auf keinen Fall Gewichtscheiben aneinander kleschen!
2. Übermäßig laute Musik
Einige Fitnessstudios bieten ihren Kunden die Möglichkeit, mitgebrachte Musik (z.B. über Handy, MP3-Player, Memorystick, …) über die Studioboxen zu hören. Hier sollte man bedenken, dass die Musik eventuell den anderen Studiokunden nicht gefallen könnte – dies ist jedoch weniger das Problem. Problematisch wird es, wenn rassistische oder sexistische Musik an die Boxen gestoppelt wird und diese dann auch noch übermäßig laut durch die Halle dröhnt. Deshalb sollte man sich nicht dort rassistische wie auch sexistische Musikwerke zu Gemüte führen wo fremde Menschen sich dadurch belästigt fühlen könnten.
3. Gesprächslautstärke in den Trainingsräumen
Besonders auffällig ist die fehlende Etikette, wenn sich einige „spezielle“ Männer in erhöhter Lautstärke – meist auf sehr unangenehme Art – bemerkbar machen. Wenn im Fitnesscenter ein z.B. dunkelhäutiger junger Mann trainiert, gehört es sich nicht, dass sich einer aus der arischen Glatzkopffraktion aus dem anderen Eck des Fitnessraumes lautstark „De Drecksausländer muaß ma ole o schiaßn“ schreit, zudem der Schreier mit seiner Aktion dem Centerbetreiber gewiss konsequent die zahlende Kundschaft raus ekelt.
4. Gesprächslautstärke im Umkleideraum
In Umkleideräumen herrscht selten Schweigsamkeit. Bei gemäßigter Lautstärke, wenn zwei Trainierende miteinander ein Gespräch über ihr Date am Abend, über die Schwierigkeit der Trainingseinheiten, über das Essen oder sonst etwas führen, wird sich niemand daran stören. Wenn aber in hallenden Räumen, der Schall zum Tinnitus führt, sollte man unbedingt die Lautstärke des u. a. Geplärres od. Gelächters reduzieren. Wenn die Umkleide von nur einer Person benutzt wird, dann hat diese eine Person sowieso Narrenfreiheit – auch was die Musik anbelangt die über das Mediengerät dröhnt, natürlich nur, sofern die Musik nicht von den draußen vorbeigehenden als rassistisch eingestuft wird.
5. Gang-Bildung in den Trainingsräumen
Männer rotten sich im Fitnessraum gerne zu Gangs zusammen. Dies könnte für mittrainierende Frauen äußerst unangenehm werden. Denn über kurz oder lang werden Männer sexuelle Themen in Angriff nehmen – erst recht, wenn die anwesende Frau besonders attraktiv ist oder einfach nur eine äußerst üppige Oberweite besitzt. Diese Gangbildung ist die 35te Vorstufe der Massenvergewaltigung. Bevor es also von Schritt 1, der Gangbildung zu Schritt 35 kommt, sollten Männer ihr Hirn in die Hand nehmen. Also liebe Männer, seid so freundlich und gammelt nicht zwischen den Trainingsgeräten in zusammengerotteten Gruppen herum als hättet ihr Aufmerksamkeit nötig. Setzt euch in der Ruhezone an die vorgesehenen Tische wenn ihr miteinander plaudern wollt, zeigt gute Etikette, unterhaltet euch miteinander aber hört auf zwischen den Geräten in unmittelbarer Nähe zu Frauen lautstark als Gruppe abzugammeln und kümmert euch um eine gehobene Gesprächsführung die Frauen nicht als belästigend oder störend empfinden. Merkt euch: Nur Männer denen es an Intellekt fehlt grölen lautstark in Gangs. Nur ein rücksichtsvoller Mann kann sich mit Etikette kleiden.
6. Beschaffung von spezieller Supplementierung
Es gehört sich nicht, dass man im Fitnesscenter nebenberuflich Muskelbooster vertickt. „Alter hast Testo“, mag zwar wie verschlüsselte Kommunikation klingen, doch jeder, der nicht auf den Kopf gefallen ist weiß, dass damit Anabole Steroide gemeint sind, auch Anabolika genannt, das sind künstlich hergestellte Wirkstoffe. Für alle die es nicht wissen, mit Testosteron, Insulin oder Wachstumshormonen motzt man den Körper schneller auf (negative Nebenwirkungen erklären wir gerne in einem anderen Beitrag). Doch der Kauf oder Verkauf derartiger Produkte sollte bitte außerhalb vom Sportstudio stattfinden wo trainierende, ganz besonders einige Natural-Bodybuilder, nicht weiter gestört werden.
7. Sexismus im Fitnessstudio
Ja, das ist eindeutig Sexismus, wenn in der Gegenwart einer trainierenden Frau, zwei vermeintliche Hetero-Männer sich wie folgt äußern: „… der ist doch deppat, dass er seiner Frau ein neues Auto kauft. Die alte Muschi hat sich den Wagen sicher nicht erblasen.“ Auch kommt es vor, dass Frauen von der Seite mit z.B. „Du schaust eh guat aus, warum gehst’n trainieren?“ angequatscht werden. Oder gar, wenn über Körperteile nicht anwesender weiblicher Sportler gelästert wird à la: „So groß wie dera ihr Oasch is, hots den a nur zum sitzn verwendet. I schwör da und du kennst mi, die Oite hat mi anbettlt, dass i sie ….“ Solche Typen gibt es nicht im Fitnesscenter? Schöner Irrtum. Solche Typen mit mangelnder Etikette gibt es in jedem Fitnesscenter. Und wenn nicht solche, dann anders gestörte Typen – garantiert!
8. Sexuelle Belästigung im Fitnesscenter
Es spricht absolut nichts dagegen, eine gepflegte Konversation im GYM zu führen. Es spricht aber sehr viel dagegen, in der stereotypen Gesellschaft in der wir leben, die im GYM anwesenden Frauen (od. Männer – was auch vorkommt) einfach zu bedrängen nur weil sie „auch da sind“. Das ist fast so als würde ein Wirtshaus-Gast die Kellnerin anbraten weil sie „eh da ist“ und nicht aus kann. Mit guter Etikette oder Liebe auf den ersten Blick hat solch ein perfides Verhalten absolut nichts zu tun sondern mehr mit geistigem Ungenügen seinem Gegenüber draußen im Alltag den charmanten Hof zu machen oder auf gleiche peinliche Art zu belästigen.
9. Trainierende verdrängen während dem Training
Wer hat das Vorrecht auf ein Trainingsgerät? Der Größere, der Stärkere, der Jüngere, der Ältere, der Zwerg, der Bodybuilder, der hagere Typ oder die Frau? Dieses Denkmuster „ich bin da, also macht mir Platz“ solltest du schleunigst ablegen! Wenn also jemand bereits an einem Trainingsgerät am Werken ist, dann geh einfach zu den Freigewichten. Wenn das Trizepsseil belegt ist, dann nimm einfach Hanteln. Du bist garantiert nicht jene/-r mit dem Vorrecht auf das belegte Gerät. Oder würde es dir gefallen, wenn dich plötzlich jemand wegdrängt weil er davon überzeugt ist, dass er das Vorrecht auf Gerät oder Gewicht hat weil er dünner als du ist, weil er viel mehr Muskelmasse als du hat oder einfach nur weil er zwei Meter vierzig groß ist und pure Kraft darstellt? Wobei eines gesagt werden muss! Jemand der übermäßig kräftig und gut gebaut ist, der verhält sich meist eh sehr rücksichtsvoll. Es sind immer jene, die nicht so „groß“-artig sind, die sich etwas gestört benehmen.
10. Platzhirschbenehmen in der Umkleide
Greif auf keinen Fall die Kleidung oder die Tasche fremder Leute an. Dazu gehört auch, dass du unter keinem Umstand das Zeug der anderen Trainierenden betatscht, durchsuchst oder gar ins letzte Eck schiebst. Wenn man dich dabei erwischt, wirst du garantiert Probleme bekommen. Also suche dir dort Platz wo Platz vorhanden ist um dein Zeug abzustellen – dafür du auf keinen Fall die Sachen anderer Personen angreifst gar verschiebst! Wenn kein Platz bei den Umkleideplätzen vorhanden ist – was absolut selten vorkommt in Fitnesscentern – auch dann betatscht du auf keinen Fall das Zeug der anderen Leute sondern stellst deine Tasche irgendwo am Boden ab. Sollte jemand deine Tasche vom Boden auf die Sitzfläche gestellt haben wo die Taschen normalerweise abgestellt werden darfst du dich glücklich schätzen einen denkenden Menschen vorgefunden zu haben. Sollte deine Tasche den Bodenplatz gewechselt haben, bitte diese Person, dein Zeug in Zukunft nicht zu berühren. Es stellt sich die Frage: Was sucht jemand an oder in einer Tasche, die er umplatziert? Darum merke: Greife nie das Zeug fremder Leute an!