Autotüre Aufhalten?


Autotüre aufhalten?

… oder den Beifahrer eigenständig einsteigen lassen? Die Frage haben sich schon viele gestellt. Einige Antworten findet man in Knigge-Handbüchern, weitere Antworten in Diskussionsrunden. Der Inhalt dreht sich ständig um die gleichen Antworten. Wer einer Frau die Autotüre öffnet ist ein Gentleman. Eine Frau öffnet dem Mann nicht die Autotüre. Eine eigenständige Frau habe es nicht notwendig die Autotüre geöffnet zu bekommen.

Erster! Du hast verloren.

Wenn ein KFZ-Lenker oder eine –Lenkerin, nur darauf achtet, so rasch als möglich in das Auto zu springen um schnell den Motor anzulassen, dann kann der/die Lenker/-in doch gleich auf’s Gaspedal steigen und losfahren. Wozu warten? Oder geht es etwa darum den ersten Platz im Wettkampf zu belegen, wer zuerst im Auto sitzt? Wenn dies der Fall sein sollte, wieso fährt man dann nicht gleich alleine los? Alleine ist man gewiss am schnellsten – zumindest dann, wenn man nicht gerade der Fahrerfluchtautolenker bei einem Banküberfall.

Gewohnheiten

Als Säugling wird man ins Auto gestellt. Als Kind bekommt man die Autotüre geöffnet und die Schultasche nachgereicht. Als weiblicher Teen wird man meist von den umsichtigeren Vätern nach wie vor sicher ins Auto geleitet. Als weibliche Erwachsene erfreut man sich an einem Lebenswegpartner, der genauso umsichtig ist, wie es der eigene Vater einst war, der sie sicher in das Auto führt und ihr das Täschchen nachreicht. Für viele Väter geht die Sicherheit der Kinder eben voraus. Dieses Sicherheitsdenken stellen die meisten dieser Väter jedoch ein, wenn es sich beim Nachwuchs um ein männliches Wesen handelt – an dieser Stelle ersparen wir uns die Stereotypenanalyse.

„Sohnemann ist mit 10 bereits erwachsen und nicht zu blöd, den Türgriff zu finden. Der Sohnemann darf nicht verwöhnt werden. Der Sohnemann soll gefälligst lernen ein Mann zu sein. Was denken sich die Leute, wenn ich als Mann einem Mann die Autotüre öffne?“ – wer solche Gedanken Inne hält, der hat sowieso schon ein Problem und dieses garantiert nicht der Sohnemann ist.

Oldscool-Sitten sind out

Wenn also das Aufhalten der Autotüre nicht zeitgemäß ist, wieso hält man sie dann einem Hund auf, der gewiss auch lernen könnte wie man Autotüren öffnet? Anhand dieser Frage könnte man gleich ausholen um eine zweite Frage zu stellen, die lautet: Wenn man einem Hund die Autotüre öffnet, diesen sicher einsteigen lässt und sie anschließend schließt, bedeutet das, dass nicht der humanoide Beifahrer sondern der Hund, der Ranghöhere ist? Darauf werden gewiss viele mit einem Lächeln und den Worten „ja natürlich“ antworten. Die Rang-Frage stellt sich jedoch nicht, wenn es um das Vermögen des Lenkers geht, jeden Mitfahrer sicher in’s Auto zu setzen bevor er sich selber hinter das Lenkrad klemmt.

Fazit:
Öffnet einfach euren Mitfahrern die Autotüre, kümmert euch, dass sie sicher einsteigen. Kontrolliert ob sie eh nichts neben dem Wagen stehen gelassen haben, was sie nach der Abfahrt wohl suchen würden. Checkt das Autodach auf Liegengelassenes. Während ihr um das Auto geht, könnt ihr noch Reifendruck und Lichter checken. Steigt ein. Vergewissert euch, dass jeder angeschnallt und alles fixiert ist.

Hier ein Beispiel eines reibungslosen Einstieges:

Wir wünschen gute Fahrt!


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