Kino: Disneys Bambi Reloaded!

Die Jäger werden zu Gejagten

Dwayne „the Rock“ Johnson kehrt 2016 auf die Leinwand zurück um in der Rolle von Disneys Bambi die Mörder seiner Mutter zur Strecke zu bringen. Der traumatisierte und inzwischen erwachsene Bambi geht nun mit den Worten “Now it’s time for them to pay… deer-ly” auf Rachefeldzug. Unterstützung erhält Bambi von Vin Diesel (Taran Killam) als Thumper, Tyrese Gibson (Jay Pharoah) als Flower und Michelle Rodriguez (Cecily Strong) als Faline. Gemeinsam ziehen sie los um den bösen Jägern den Garaus zu machen, dabei wird der Streifen unterstützt von Ludacris grenzgenialem Soundtrack «Wham, Bam, Bambi». Der Action-Streifen stammt aus dem Hause NBC-Comedy-Sendung «Saturday Night Live» (Quelle: Youtube/SNL)

Film v.s. Realität

Wenn der Trailer nicht eine Comedy-Produktion sondern ein echter Film-Trailer wäre, hätten wir uns sofort und gleich einen Dutzend Kino-Tickets reserviert denn uns gelüstet es nach dieser satirischen Darstellung, die bei weitem weniger gewalttätiger ist als wenn sich mordeslustige Weidmänner bewaffnet durch Wald und Wiese machen um einem Tier aufzulauern um es hinterrücks zu ermorden.

Sind Jäger Helden?

Ja, die Realität hat leider nichts heldenhaftes. Der Jäger tummelt sich lefzend nach Zustimmung unter Gleichgesinnten wo er sein Handeln legitimiert glaubt. Viele dieser Jäger aus Leidenschaft zahlen sogar Unsummen für das lebende Tier, das sie ermorden. In der Region der Hohen Wand in Niederösterreich zum Beispiel wurden erst kürzlich 50 Steinböcke zu je € 20.000, das macht in Summe € 1.000.000,- (eine Million Euro), zum Abschuss frei gegeben, die inzwischen unfreiwillig ums Leben gebracht wurden. Ebenso werden Hirsche und alle anderen Vieherl in Euro beziffert. Dumm wäre er also der Jäger, der nur kränkelndes Vieh erlegen würde, wenn er doch einen X-Ender als Trophäe an die Wand nageln kann. Außerdem macht sich ein sieches Tier nicht gut als Trophäe – das weiß natürlich auch der Jäger, der nicht von seinen Kameraden belächelt werden will. Immerhin puschen sich diese Jäger doch eh gegenseitig auf und haben sich gänzlich und kontinuierlich das konstruktive Überlegen abtrainiert. Würden sich also drei Kinderschläger gegenseitig befragen wie richtig ihre Handlung gegenüber dem Kinde sei, würden diese sich auf genau gleiche Art gut zureden. Gleich und gleich gesinnt sich eben leicht. Spannend wäre es aber erst, wen man Kinderschläger fragen würde ob die Mordeslust von Jägersleuten akzeptabel ist und umgekehrt ebenso, dass man Jäger befragt ob es in Ordnung ist Kinder zu dreschen. Wenn einige der Beteiligten nicht die Fähigkeit haben angeheizte Konflikte durch gute Kommunikation zu lösen, könnte es erahnte Ausmaße erreichen – wir können uns unter diesen Umständen gut vorstellen wer als Sieger und Rechthaber aus der Konfliktsituation hervorgehen wird. Ob man so dann auch wirklich recht hat steht wohl in den Sternen. 😉